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Alarmierende Studie: Supervulkan in Süditalien zeigt Anzeichen von Schwäche

Italien, das Land der Vulkane, steht vor einer möglichen neuen Bedrohung. Wissenschaftler warnen, dass die Erdkruste über den Phlegräischen Feldern, dem größten aktiven Supervulkan in Europa, Anzeichen von Schwäche zeigt. Ein Ausbruch könnte katastrophale Folgen für die Region Neapel haben, in der über 360.000 Menschen leben.

Eine aktuelle Studie des University College London und des Nationalen Forschungsinstituts für Geophysik und Vulkanologie in Italien (INGV) hat die Phlegräischen Felder genauer untersucht. Die Forschungsergebnisse, die im Fachjournal Nature Communications Earth & Environment veröffentlicht wurden, zeigen aufsteigendes Gas und zunehmende Risse in der Erdkruste. Diese Entwicklungen könnten auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs hindeuten.

Prof. Christopher Kilburn, einer der Autoren der Studie, betonte jedoch, dass ein Ausbruch nicht garantiert sei. “Das Magma muss erst an der richtigen Stelle an die Erdoberfläche gelangen, damit es zu einem Ausbruch kommt,” erklärte er. Dennoch haben Vulkanologen in den letzten Jahren eine Zunahme kleiner Erdbeben und eine jährliche Bodenhebung von etwa zehn Zentimetern unter der Stadt beobachtet.

Die Forscher verwendeten ein Modell, das die Muster der Erdbeben und Bodenhebungen interpretiert. “Unsere Ergebnisse zeigen, dass Teile des Vulkans schwächer werden. Das bedeutet, dass er brechen könnte, auch wenn die Spannungen, die ihn auseinanderziehen, geringer sind als bei der letzten Krise vor 40 Jahren,” sagte Co-Autorin Nicola Allesandro Pino.

Die Phlegräischen Felder sind für ihre vulkanische Aktivität bekannt. Die stärkste Eruption ereignete sich vor etwa 40.000 Jahren, und die letzte wurde auf das Jahr 1538 datiert. Seit den 1950er Jahren hat sich die Aktivität jedoch wieder verstärkt. In den letzten sieben Jahrzehnten wurden zehntausende kleine Erdbeben gemessen, und die Küstenstadt Pozzuoli wurde um fast vier Meter angehoben.

Ein Ausbruch des Supervulkans wäre für die dicht besiedelte Region um Neapel dramatisch. Die Phlegräischen Felder erstrecken sich über mehr als 150 Quadratkilometer und beginnen direkt am Stadtrand von Neapel. Die Behörden und die lokale Bevölkerung sind alarmiert und beobachten die Entwicklungen genau.

Die Studie wirft wichtige Fragen zur Vorbereitung und Reaktion auf mögliche Naturkatastrophen auf. Während die Wissenschaftler weiterhin Daten sammeln und Modelle entwickeln, bleibt die Unsicherheit bestehen, und die Uhr tickt.

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