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Invasive Rote Feuerameise erstmals in Europa entdeckt

Die Rote Feuerameise, bekannt für ihre aggressive Natur und schmerzhaften Stiche, hat erstmals in Europa Fuß gefasst. Diese invasive Ameisenart, die ursprünglich aus Südamerika stammt, wurde kürzlich in Sizilien entdeckt, was bei Experten Alarmglocken läuten lässt.

Die wissenschaftliche Bezeichnung der Ameise, Solenopsis invicta, bedeutet “unbesiegte Feuerameise”. Sie hat sich aufgrund ihres aggressiven Verhaltens und ihrer Fähigkeit, andere Insektenarten effizient zu jagen, einen Namen gemacht. Für Menschen kann der Kontakt mit dieser Ameise besonders unangenehm sein. Ihre Stiche verursachen brennende Hautreaktionen und können für Allergiker sogar lebensbedrohlich sein.

Die Entdeckung dieser Ameise in Sizilien ist besorgniserregend, da sie sich in weniger als einem Jahrhundert dank der Globalisierung und des Seehandels in vielen Teilen der Welt verbreitet hat. Australien, Neuseeland, China, Indien, die Karibik, Mexiko und die USA sind nur einige der Länder, die bereits von dieser Ameiseninvasion betroffen sind.

Forscher, die die Entdeckung in Sizilien gemacht haben, sind besorgt über das Potenzial dieser Ameise, sich in ganz Südeuropa auszubreiten. Dies könnte erhebliche Umwelt-, Gesundheits- und Wirtschaftsprobleme verursachen. In den USA beispielsweise ist die Rote Feuerameise einer der Hauptauslöser für allergische Reaktionen.

Mattia Menchetti, Hauptautor einer Studie, die im Fachjournal “Current Biology” veröffentlicht wurde, äußerte seine Besorgnis über die Entdeckung: “S. invicta ist eine der schlimmsten invasiven Arten. Ihre schnelle Ausbreitung ist erschreckend. Dass sie jetzt in Italien ist, war zwar vorhersehbar, aber dennoch schockierend.”

Die Forscher fanden in einem Gebiet nahe der Stadt Syracus insgesamt 88 Nester. Gespräche mit Einheimischen ergaben, dass sie bereits seit 2019 von den Ameisen geplagt werden. Dies deutet darauf hin, dass die Ameisen schon eine Weile in der Region sind und sich möglicherweise weiter ausgebreitet haben.

Die genaue Herkunft der Ameisen in Sizilien bleibt unklar, aber genetische Analysen legen nahe, dass sie möglicherweise aus den USA oder China stammen.

Die Aussichten für Europa sind nicht ermutigend. Ein von Menchetti und seinem Team entwickeltes Modell zeigt, dass aktuell sieben Prozent des europäischen Kontinents für die Rote Feuerameise geeignet sind. Durch den Klimawandel könnte sich diese Zahl in den kommenden Jahren erhöhen. Besonders besorgniserregend ist, dass viele europäische Städte, darunter Großstädte wie London und Rom, klimatisch für die Ameise geeignet sind.

Es gibt jedoch Hoffnung. In Neuseeland gelang es, eine etablierte Population der Feuerameise mit einem mehrjährigen Programm auszurotten. Menchetti betont die Wichtigkeit der Einbindung der Öffentlichkeit in solche Bemühungen. “Die Bürger spielen eine entscheidende Rolle. Wir hoffen, dass wir mit ihrer Hilfe ein größeres Gebiet überwachen können.”

Während die Rote Feuerameise in Europa angekommen ist, betont Menchetti die Notwendigkeit koordinierter Maßnahmen, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und die damit verbundenen Risiken zu minimieren.

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