
Die Schweiz erlebt derzeit eine Welle von Hochwassern und Überschwemmungen, die durch anhaltende Regenfälle ausgelöst wurden. Verschiedene Regionen des Landes sind betroffen, und die Behörden sind im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Graubünden: Entspannung in Sicht, aber Vorsicht bleibt
In der Nähe von Scuol im Unterengadin hat ein Campingplatz die volle Wucht der Überschwemmungen erlebt. Notdämme wurden am Ufer des Flusses errichtet, und mehrere Straßen, einschließlich der Verbindung zwischen Sils im Engadin und Maloja, wurden gesperrt. Laut dem Bündner Tiefbauamt war auch die Straße nach Vals zeitweise nicht passierbar. Die Polizei berichtet, dass sich die Lage im gesamten Kanton entspannt hat und die Einsatzkräfte die Situation im Griff haben. Dennoch gibt es weiterhin Patrouillen entlang des Inns.
St. Galler Rheintal: Dämme halten stand
Zwischen Kriessern SG und der Mündung in den Bodensee hat der Rhein das Rheinvorland überflutet. Ralph Dietsche, Sprecher der internationalen Rheinregulierung, betonte jedoch, dass die besiedelten Gebiete durch die Aussendämme geschützt waren. Laut Dietsche wurden bis zu 2000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen, während das Fassungsvermögen des Rheins bei 3100 Kubikmetern pro Sekunde liegt. Die Kontrollen an den Dämmen wurden beendet, und der Führungsstab der Rheinregulierung ist in den Bereitschaftsmodus zurückversetzt worden.
Tessin: Kritische Lage im Norden
Im Norden des Kantons Tessin ist die Lage besonders prekär. In Biasca wurden von Samstagmittag bis Montagmorgen mehr als 360 Millimeter Regen gemessen. Neben Biasca sind auch die Regionen um Locarno, die Täler Maggia und Verzasca sowie die Riviera betroffen. Es gab kleinere Hangrutsche, die zwei Täler bei Biasca abschnitten, und die Straße ins Bleniotal ist wegen Hochwassergefahr gesperrt.
Glarus und Thurgau: Anhaltende Gefahr und hohe Wasserpegel
In Glarus hat sich die Situation bei Schwanden GL im Gebiet Wagenrunse zugespitzt. Der Boden ist stark aufgeschwemmt, und die Behörden haben eine komplette Absperrung und Evakuation im Rutschgebiet bis mindestens Dienstag aufrechterhalten. Im Thurgau sind die Flüsse Sitter, Goldach und Thur auf der unteren Gefahrenstufe, aber einzelne Wege entlang der Flüsse wurden von der Feuerwehr gesperrt.
Schulstart verzögert
Zwei Schulen im Tessin mussten den Schulstart verschieben. Die Mittelschule in Losone kann wegen zerstörter Oberlichter erst am Mittwoch öffnen, und auch das Gymnasium von Locarno startet erst zur Wochenmitte ins neue Schuljahr.
Die Behörden und Einsatzkräfte arbeiten unermüdlich, um die Lage zu stabilisieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und die Bürger werden aufgefordert, die Anweisungen der Behörden zu befolgen.