Alcanar, Spanien, 4. September 2023 – Ein schweres Unwetter hat die katalanische Gemeinde Alcanar im Nordosten Spaniens lahmgelegt. Knapp zehntausend Menschen sind von einer unbefristeten Ausgangssperre betroffen, die die Behörden aufgrund der Gefahr von Überschwemmungen verhängt haben. Die Bewohner werden dringend aufgefordert, sich in die oberen Stockwerke ihrer Häuser zu begeben.
Innerhalb von nur 24 Stunden sind in Alcanar beeindruckende 215 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Der Zugverkehr zwischen Valencia und Barcelona ist ebenfalls zum Erliegen gekommen, wie die spanische Bahngesellschaft Renfe bestätigte. Das Unwetter hat nicht nur Alcanar, sondern auch andere Teile Spaniens getroffen. Der nationale Wetterdienst Aemet hat für Gebiete in Andalusien, Kastilien-La Mancha und die Hauptstadt Madrid die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen.
In Madrid wurde das Erstliga-Fußballspiel zwischen Atlético und dem FC Sevilla kurzfristig verlegt. Mehrere Landstraßen sind aufgrund von Überflutungen gesperrt, und Parks wurden geschlossen. Das Unwetter hat auch tragische Folgen: Zwei Männer im Alter von 34 und 31 Jahren sind beim Canyoning in Saragossa ertrunken.
Trotz einer Unwetterwarnung der dritthöchsten Stufe Gelb auf der Urlaubsinsel Mallorca blieb die Lage ruhig. Am Flughafen in Palma kam es zu Verspätungen von durchschnittlich 50 Minuten, aber bisher wurde kein Flug abgesagt. Mehrere Fährverbindungen zwischen den Balearen und dem Festland wurden jedoch gestrichen.
Die Behörden warnen die Bevölkerung, die Ausgangssperre und weitere Sicherheitsmaßnahmen ernst zu nehmen, um weitere Tragödien zu vermeiden.
