Soziales

Geiselnahme am Hamburger Flughafen erfolgreich beendet: Kind in Sicherheit

Nach über 18 Stunden bangen Wartens ist die Geiselnahme am Hamburger Flughafen friedlich zu Ende gegangen. Der Täter, der am Samstagabend mit seinem Auto und seiner vierjährigen Tochter auf das Flughafengelände vorgedrungen war, konnte am Sonntagnachmittag ohne Blutvergießen festgenommen werden.

Die dramatischen Ereignisse fanden ein glückliches Ende, als der Geiselnehmer und seine Tochter das Fahrzeug verließen und sich den Einsatzkräften näherten. “In diesem Moment gelang der Zugriff”, erklärte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Das Kind, das unverletzt zu sein scheint, wurde vorsorglich in ein Kinderkrankenhaus gebracht.

Die Forderung des 35-jährigen Mannes, mit seiner Tochter in die Türkei ausgeflogen zu werden, wurde von den Behörden nicht erfüllt. Stattdessen setzten sie auf Verhandlungsgeschick und Geduld. Insgesamt waren 900 Einsatzkräfte vor Ort, um die Situation zu bewältigen.

Bereits im März 2022 war gegen den Mann wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ermittelt worden. Er hatte seine Tochter unrechtmäßig in die Türkei gebracht, doch konnte das Kind später von der Mutter zurück nach Deutschland geholt werden.

Der Flugbetrieb, der durch die Geiselnahme beeinträchtigt wurde, konnte am Sonntag wieder aufgenommen werden. Der Airport rechnet mit einem weitgehend normalen Betrieb, obwohl es noch zu Verspätungen und Ausfällen kommen kann. Am Sonntag waren 213 Flüge ausgefallen, am Samstag waren es 27 Flüge mit rund 3.200 Passagieren.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote dankten den Einsatzkräften für ihr besonnenes Handeln. Auch die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank äußerte ihre Erleichterung über den glücklichen Ausgang.

Der Geiselnehmer hatte mit großer Gewalt Zutritt zum Sicherheitsbereich des Flughafens erlangt, indem er mit seinem Auto eine Sicherheitssperre durchbrach. Er schoss zweimal in die Luft und warf brennende Flaschen aus dem Fahrzeug. Die Polizei vermutet einen Sorgerechtsstreit als Ursache für die Tat.

Der Flughafen sieht trotz des Vorfalls keine Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes. Die Sicherheitskonzepte würden laufend neu bewertet und angepasst. Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert dennoch einen besseren Schutz von Flughäfen.

Dieser Vorfall ist nicht der erste in diesem Jahr, der den Hamburger Flughafen betrifft. Im Oktober gab es eine Anschlagsdrohung, und im Juli legten Klimaaktivisten den Betrieb mit einer Protestaktion lahm.

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