In einem beispiellosen Schritt wurde Kevin McCarthy, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, durch ein Parlamentsvotum von seinem Amt enthoben. Dies markiert das erste Mal in der Geschichte der USA, dass ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses auf diese Weise abgesetzt wurde.
Das Repräsentantenhaus, das drittwichtigste Amt in den USA nach dem Präsidenten und seinem Vize, hat McCarthy durch eine parteiinterne Revolte der Republikaner abgewählt. Die Revolte wurde von dem republikanischen Hardliner Matt Gaetz angeführt, der McCarthy beschuldigte, mit dem demokratischen Präsidenten Joe Biden zu kollaborieren, anstatt die Interessen der Republikaner zu vertreten.
Die Abstimmung war knapp, da die Republikaner nur einen geringen Vorsprung in der Kammer haben. Die Demokraten entschieden sich, nicht für McCarthy zu stimmen, was zu seiner Absetzung führte.
Der Auslöser für diese parteiinterne Revolte war der Haushaltsstreit in den USA. Gaetz war unzufrieden damit, dass McCarthy mit Hilfe der Demokraten einen drohenden Regierungsstillstand verhinderte. Er beschuldigte McCarthy auch, gegen mehrere interne Vereinbarungen verstoßen zu haben.
McCarthy, der den Posten als größte Ehre seines Lebens bezeichnete, verteidigte seine Entscheidungen und Aktionen. Er kritisierte Gaetz und andere Rebellen in der Partei und bezeichnete ihre Beweggründe als persönlich und medienorientiert.
Nach der Absetzung McCarthys forderte US-Präsident Joe Biden das Repräsentantenhaus auf, rasch einen Nachfolger zu wählen. Bis zur Wahl wird Patrick McHenry, ein Verbündeter McCarthys, das Amt kommissarisch übernehmen.
Die Wahl des neuen Vorsitzenden wird voraussichtlich nächste Woche stattfinden. McCarthy hat bereits angekündigt, nicht erneut für das Amt zu kandidieren.
Dieser beispiellose Machtwechsel im Repräsentantenhaus zeigt die wachsenden Spannungen und die tiefe Spaltung innerhalb der Republikanischen Partei. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser historische Schritt auf die zukünftige Politik und die Machtverhältnisse in den USA auswirken wird.
