
Der US-Schauspieler Alec Baldwin sieht sich möglicherweise einer erneuten Anklage im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss am Filmset des Westerns “Rust” gegenüber. Die Staatsanwaltschaft prüft ein neues Gutachten von Schusswaffenexperten.
Die Staatsanwaltschaft untersucht derzeit ein neues Gutachten von zwei Schusswaffenexperten im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Filmset von “Rust”. Dies könnte zur Folge haben, dass die Anklage gegen den Hollywoodstar Alec Baldwin wieder aufgenommen wird.
Die Staatsanwaltschaft teilte am Dienstag mit, dass eine Entscheidung darüber, ob Baldwin erneut angeklagt wird, bevorsteht. Ein genauer Zeitpunkt wurde jedoch nicht genannt. Baldwins Anwälte haben bisher noch nicht reagiert.
Tödlicher Schuss bei Drehprobe
Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2021, als Baldwin bei einer Drehprobe mit einer Waffe hantierte und versehentlich einen Schuss abfeuerte, der die 42-jährige Kamerafrau tödlich verletzte.
Baldwin beteuerte, er habe nicht gewusst, dass sich eine scharfe Patrone in der Waffe befand. Er habe lediglich den Hahn des Revolvers gespannt, jedoch den Abzug nicht betätigt. Die Requisitenpistole sei unbeabsichtigt losgegangen.
Laut einem Bericht des Branchenmagazins “People” wird aus dem neuen Gutachten zitiert: “Obwohl Alec Baldwin wiederholt bestreitet, den Abzug betätigt zu haben, musste der Abzug angesichts der hier berichteten Tests, Befunde und Beobachtungen ausreichend betätigt oder niedergedrückt werden, um den vollständig gespannten oder eingezogenen Hahn des Revolvers zu lösen:”
Filmwaffenmeisterin Hannah Gutierrez Reed beteuerte laut ihrem Anwalt, die Waffe nicht mit scharfer Munition geladen zu haben.
Vorherige Anklage wegen fahrlässiger Tötung fallengelassen
Baldwin und Gutierrez Reed waren ursprünglich wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Im April wurde die Anklage gegen Baldwin fallen gelassen, da die Waffe möglicherweise manipuliert war oder versagt hatte.
Die Anklage gegen Gutierrez Reed bleibt bestehen, und ihr Prozess soll im Dezember beginnen.
Mögliche neue Anklage bei intakter Filmwaffe
Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass eine erneute Anklage gegen Baldwin in Betracht gezogen wird, wenn die Filmwaffe nicht defekt war. Nachdem die Requisitenpistole bei FBI-Untersuchungen beschädigt wurde, wurde ein zweites Gutachten angefordert, das jetzt veröffentlicht wurde und Baldwins Darstellung widerspricht.
Das neue Gutachten besagt, dass der Abzug des Revolvers ausreichend gedrückt werden musste, um den Revolverhahn zu lösen und den Schuss abzufeuern.
Der Anwalt von Gutierrez Reed sagte, das neue Gutachten deute darauf hin, dass die Waffe vor dem tödlichen Schuss nicht verändert wurde und sie nach dem Austausch defekter Teile abgefeuert wurde, wie vorgesehen.
Er beantragte, sicherzustellen, dass seine Mandantin nicht wegen Fahrlässigkeit verurteilt wird, falls jemand anderes maßgeblich für den Vorfall verantwortlich war.