
Die Frage, ob in einer als “Mango-Limonade” bezeichneten Limonade auch tatsächlich Mango enthalten sein muss, wird derzeit gerichtlich geklärt. Die weltbekannte Kaffeehaus-Kette Starbucks steht im Zentrum einer Sammelklage, die sie nicht abweisen konnte.
Der Werbeslogan “Where’s the beef?” aus den 1980er Jahren, mit dem eine Burgerkette die Qualität der Konkurrenz in Frage stellte, ist in Nordamerika zu einem geflügelten Wort geworden, um mangelnde Substanz zu kritisieren. Nun könnte “Where’s the mango?” eine ähnliche Debatte auslösen, da er die gängige Praxis von Unternehmen beleuchtet, echte Zutaten durch Geschmacksstoffe zu ersetzen.
In den USA sieht sich Starbucks mit Klagen von Verbrauchern konfrontiert, die behaupten, dass einige ihrer Fruchtgetränke nicht die in ihrem Namen genannten Hauptzutaten enthalten. Der Versuch des Unternehmens, den Großteil der Sammelklage abzuweisen, wurde vom Gericht zurückgewiesen. Bezirksrichter John Cronan in Manhattan erklärte, dass viele Verbraucher erwarten würden, dass Getränke, die Früchte in ihrem Namen tragen, diese auch tatsächlich enthalten.
Kunden äußerten Bedenken, dass in der Mango Dragonfruit Lemonade von Starbucks keine echte Mango und in der Pineapple Passionfruit Lemonade keine echte Passionsfrucht enthalten sei. Die Kläger, Joan Kominis aus New York und Jason McAllister aus Kalifornien, behaupten, dass die Hauptbestandteile der Getränke Wasser, Traubensaftkonzentrat und Zucker seien. Ihrer Meinung nach sind die Produktnamen irreführend und führen zu überhöhten Preisen. Dies würde gegen die Verbraucherschutzgesetze in ihren jeweiligen Bundesstaaten verstoßen. Sie fordern einen Schadenersatz von mindestens fünf Millionen Dollar.
Starbucks verteidigte sich mit dem Argument, dass die Produktnamen lediglich den Geschmack und nicht die tatsächlichen Zutaten der Getränke beschreiben würden. Auf den Menükarten würden Geschmacksrichtungen und nicht Zutaten beworben. Bei Fragen könnten sich Kunden an die Mitarbeiter wenden.
Richter Cronan wies jedoch darauf hin, dass im Gegensatz zum Begriff “Vanille”, der oft Gegenstand von Klagen sei, “Mango” und “Passionsfrucht” nicht allgemein nur als Geschmacksbeschreibungen ohne tatsächlichen Inhalt verstanden würden. Er betonte auch, dass es zu Verwirrung kommen könne, da andere Starbucks-Produkte tatsächlich die in ihrem Namen genannten Zutaten enthalten, wie zum Beispiel die Ice Matcha Tea Latte, die echten Matcha enthält, und der Honey Citrus Mint Tea, der Honig und Minze enthält.
Die Debatte wirft ein Schlaglicht auf die Praxis der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Namen und Marketingstrategien zu verwenden, die möglicherweise nicht die tatsächlichen Inhaltsstoffe ihrer Produkte widerspiegeln.