
Am 14. September wird in Deutschland erneut der bundesweite Warntag durchgeführt. Dieser Probealarm soll die Bevölkerung für das Thema Warnung sensibilisieren und die verschiedenen Warnverfahren testen. Doch was genau steckt hinter diesem Tag und wie wird die Bevölkerung gewarnt? Hier finden Sie die wichtigsten Informationen.
Der Hintergrund des Warntags
Seit 2020 findet auf Beschluss der Innenministerkonferenz jährlich am zweiten Donnerstag im September der bundesweite Warntag statt. Das Hauptziel dieses Bund-Länder-Projekts ist es, die Bevölkerung auf die verfügbaren Warnmittel aufmerksam zu machen und gleichzeitig die Effizienz dieser Mittel zu überprüfen.
Zeitplan für den Warntag
Das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) haben angekündigt, dass die Warnungen am Donnerstag ab 11 Uhr beginnen werden. Die Entwarnung ist für etwa 11:45 Uhr geplant.
Wie erfolgt die Warnung?
Es gibt verschiedene Kanäle, über die die Bevölkerung gewarnt wird:
– Handy-Warnkanal Cell Broadcast
– Warn-Apps wie Nina
– Radio und Fernsehen
– Sirenen
– Informationstafeln in Städten
– Ansagen auf Bahnsteigen und in Zügen der Deutschen Bahn
Besonders hervorzuheben ist das Cell Broadcast System, das automatische Benachrichtigungen an jedes eingeschaltete und empfangsbereite Handy mit aktueller Software sendet.
Rückblick auf den letzten Warntag
2022 wurde das Cell Broadcast System erstmals eingesetzt. Damals wurden knapp 54 Prozent der Bevölkerung über diesen Kanal erreicht. Beim letzten Warntag im Dezember erhielten bereits neun von zehn Menschen eine Warnung über einen der verschiedenen Kanäle.
Erwartungen an den Warntag 2023
Ralph Tiesler, Präsident des BBK, äußerte sich zuversichtlich über den bevorstehenden Warntag. Er hofft, dass eine ebenso hohe Quote an erreichten Menschen wie im letzten Jahr erzielt wird. Das langfristige Ziel ist es, die Warn-Infrastruktur weiter auszubauen und mit jedem einzelnen Warnmittel nahezu 90 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. “Mit jedem Warntag lernen wir letztlich dazu”, betonte Tiesler.
Warum wurde Cell Broadcast eingeführt?
Ein entscheidender Anstoß für die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland war die verheerende Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021, bei der über 180 Menschen ihr Leben verloren. Angesichts der steigenden Extremwetterereignisse durch den Klimawandel betonte Innenstaatssekretärin Juliane Seifert die Wichtigkeit solcher Warnsysteme.
Der Warntag 2023 ist ein wichtiger Schritt, um die Bevölkerung auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten und die Effizienz der bestehenden Warnsysteme zu überprüfen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder Bürger die Warnungen ernst nimmt und sich mit den verfügbaren Warnmitteln vertraut macht.