Finanzen

DAX zuckt nach unten – Beginn eines Abwärtstrends?

Der DAX startete den letzten Handelstag der Woche mit Kursverlusten angesichts negativer Vorgaben. Beginnt der führende deutsche Index nun den Abwärtstrend am kleinen Verfallstag? Der DAX wird zum Ende der Woche hin gedrückt: Sowohl die Vorgaben von der US-Technologiebörse Nasdaq als auch die aktuelle deutsche Berichtssaison sorgen nicht gerade für Kauflaune bei den Anlegern. Der führende deutsche Index verlor zu Handelsbeginn auf XETRA 0,5 Prozent und steht derzeit leicht im Minus für diese Börsenwoche.

Achtung, kleiner Verfallstag im DAX!

Im weiteren Handelsverlauf könnten aufgrund des kleinen Verfallstags im DAX Schwankungen auftreten. Optionen auf Indizes und Aktien an der Eurex Terminbörse laufen heute aus. Im Vorfeld versuchen die Akteure am Terminmarkt oft, die Preise in die gewünschte Richtung zu drücken.

DAX

An Verfallstagen schließen Investoren ihre Long- und Short-Positionen. Dies ist eine Marktumwälzung, die in der Vergangenheit oft mit wichtigen Wendepunkten am Markt einherging. Der DAX hatte die Kursverluste, die er zu Beginn des Monats erlitten hatte, in den letzten Wochen wettmachen können, doch die Erholungsrallye hatte kürzlich ins Stocken geraten.

Fed und EZB vor Zinssatzgipfel?

Die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank (EZB), die nächste Woche anstehen, sorgen ebenfalls für Zurückhaltung am Aktienmarkt. Diese beiden Top-Events sollten die Anleger davon abhalten, vorzeitig größere Wetten einzugehen. Der Markt wettet derzeit darauf, dass sowohl die Fed als auch die EZB ihre Leitzinsen jeweils um 25 Basispunkte erhöhen werden. Laut Experten der Commerzbank gibt es einige Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt der Zinssätze in beiden Fällen erreicht wurde.

Investoren verkaufen US-Technologieaktien

Negative Vorgaben für den DAX-Handel kommen auch von den US-Technologieaktien zum Ende der Woche. Enttäuschende Geschäftszahlen von Tesla und Netflix haben die Anleger am Abend verunsichert, der Nasdaq-Index schloss 2,1 Prozent niedriger bei 14.063 Punkten. Der breite S&P schloss 0,7 Prozent schwächer bei 4.534 Punkten.

US Tech

Dow Jones mit neunten Gewinntag in Folge

Im Gegensatz dazu konnte der Dow Jones Index der Standardwerte um 0,5 Prozent auf 35.225 Punkte zulegen und damit seinen neunten täglichen Gewinn in Folge erzielen. Es ist die längste Gewinnserie seit fast sechs Jahren.

Dow Jones

Asiatische Börsen im Minus

Die Anleger an den asiatischen Märkten hielten sich zum Ende der Woche zurück. Sorgen über die Wirtschaft und Unsicherheit über die Zinspolitik der US Federal Reserve dämpften die Kauflaune. Angeführt von deutlichen Verlusten bei Technologiewerten fiel der Nikkei-Index um 0,6 Prozent auf 32.306 Punkte.

Nikkei

Auch Chinas Börse gab nach, als die Behörden des Landes eine neue Reihe von Maßnahmen zur Steigerung des Absatzes von Autos und Elektronikprodukten ankündigten. Der Shanghai Composite fiel um 0,2 Prozent und der CSI300 um 0,1 Prozent. Laut Händlern hatten sich die Anleger für stärkere Anreize entschieden.

Mögliche Konjunkturmaßnahmen in China treiben die Ölpreise nach oben

Spekulationen über groß angelegte Unterstützungsmaßnahmen für die chinesische Wirtschaft treiben derweil den Ölpreis zum Ende der Woche höher. Das Nordseeöl Brent stieg um ein Prozent auf 80,46 US-Dollar pro Barrel. Das US-Öl WTI wird zeitweise 1,1 Prozent höher bei 76,47 US-Dollar pro Barrel gehandelt.

Brent

Euro stabilisiert sich gegenüber dem Dollar

Der Wechselkurs des Euro ist zum Ende der Woche leicht höher. Am Morgen notiert der Euro bei 1,1144 US-Dollar. Am Vortag hatte die Gemeinschaftswährung erhebliche Kursverluste verzeichnet. Unter anderem hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt die Wetten gestärkt, dass die US-Notenbank Federal Reserve im Kampf gegen hohe Inflation weiterhin die Zinsen erhöhen wird und damit den Greenback unterstützt. Eine Unze Gold kostet im frühen Handel knapp unter 1.972 US-Dollar.

EUR

Anleger flüchten von SAP

Im DAX ist die SAP-Aktie im frühen Handel mit einem Minus von rund fünf Prozent der mit Abstand größte Verlierer. Der größte Softwarehersteller Europas hat seine Prognose für das erklärte künftige Geschäft gesenkt. Der DAX-Schwergewicht korrigierte seine Jahresziele gestern nach Börsenschluss auf XETRA, weil die Cloud-Umsätze schwächer als erwartet waren.

SAP

Sartorius enttäuscht Anleger erneut

Auch aus dem DAX-Konzern Sartorius kommen negative Nachrichten. Hier haben Kunden nach dem Corona-Boom in letzter Zeit wenig Bereitschaft gezeigt, Geld auszugeben und stattdessen ihre Lagerbestände reduziert. Die Umsätze des Pharma- und Laborausrüsters fielen im ersten Halbjahr um rund 16 Prozent, das operative Ergebnis (EBITDA) sogar um 26 Prozent. Der Markt befürchtete zwar schwache Zahlen, aber nicht so schwache, beklagte ein Händler am Morgen. Die Papiere rutschten im frühen Handel um mehr als drei Prozent ab.

Sartorius AG

Audi arbeitet am China-Geschäft mit Elektroautos

Die VW-Tochter Audi verhandelt laut Unternehmensangaben mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC über eine gemeinsame Entwicklung von Elektroautos. SAIC-Chefingenieur Zu Sijie teilte Reportern mit, sein Unternehmen habe sich mit Audi auf eine gemeinsame Beschleunigung der Entwicklung von Elektroautos verständigt. Details wurden nicht genannt. Audi erklärte, dass man mit Partnernan der künftigen Ausrichtung des Geschäfts in China arbeite.

Volkswagen

Vitesco ersetzt Software AG im MDAX

Nachdem der US-Finanzinvestor Silver Lake gut 84 Prozent der Aktien der Software AG erworben hatte, kam es zu ungeplanten Änderungen im MDAX und SDAX. Wie der Indexanbieter Stoxx an der Deutschen Börse am Abend bekannt gab, wird das Unternehmen aus Darmstadt aus dem MDAX gelöscht und durch den Automobilzulieferer Vitesco aus Regensburg ersetzt. Der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund tritt an seine Stelle im SDAX. Die Änderungen treten daher am Dienstag in Kraft.

Vitesco

Grünes Licht für Microsoft/Activision-Deal

Nach etwa anderthalb Jahren hat Microsoft sein Ziel der größten Übernahme in der Videospielindustrie erreicht. Die US-Kartellbehörde hat ihre Klage gegen den 69 Milliarden Dollar teuren Kauf von Activision Blizzard mit Spielen wie “Call of Duty” zurückgezogen. Jetzt muss der Softwarekonzern die britische Wettbewerbsbehörde CMA mit zusätzlichen Zugeständnissen überzeugen, ihren bisherigen Veto gegen den Deal zu überdenken.

Microsoft

Apple lehnt britische Pläne zur Online-Überwachung ab

Nach den britischen Plänen zur Überwachung verschlüsselter Daten hat Apple bestätigt, dass der iPhone-Konzern unter keinen Umständen “Hintertüren” für Behörden in seine Produkte einbauen würde. Laut BBC und der Zeitung The Guardian erklärte Apple in Konsultationen mit der britischen Regierung, dass das Projekt kritische Sicherheitsfunktionen zwingen könnte, vom britischen Markt entfernt zu werden.

Apple

Google arbeitet an KI-Tools für Journalisten

Google hat nach eigenen Angaben begonnen, künstliche Intelligenz zu entwickeln, um Medienfachleuten bei der Erstellung von Artikeln und Schlagzeilen zu helfen. Das Projekt befindet sich noch in den Anfängen, sagte das Internetunternehmen. Die Zeitung “New York Times” berichtete jedoch, dass ihre Manager sowie die der “Washington Post”, des Verlags News Corp. und der Eigentümer des “Wall Street Journal” bereits über Googles Arbeit informiert worden seien.

Alphabet

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