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Führungswechsel bei Fresenius: Helios-Chef Francesco De Meo tritt zurück

Der Gesundheitsgigant Fresenius hat einen bedeutenden Führungswechsel in seiner Kliniksparte Helios bekannt gegeben. Francesco De Meo, der das Unternehmen über zwei Jahrzehnte lang leitete, verlässt den Konzern. Robert Möller, bisheriger Helios-Deutschlandchef, wird seine Position übernehmen und gleichzeitig in den Vorstand des DAX-Konzerns aufrücken.

Die Gerüchte über einen möglichen Abgang De Meos kursierten sowohl intern als auch extern schon seit einiger Zeit. Unter der Führung des ehemaligen Konzernchefs Stephan Sturm hatte De Meo ambitionierte Expansionspläne für Helios entwickelt und war in Gesprächen mit Private-Equity-Investoren. Doch mit der Ablösung von Sturm durch den ehemaligen Siemens-Manager Michael Sen im Oktober wurden diese Pläne auf Eis gelegt.

Michael Sen hat klare Vorstellungen für die Neuausrichtung von Fresenius, insbesondere angesichts der sinkenden Margen und der hohen Verschuldung des Unternehmens. Ein zentrales Element seiner Strategie ist die Entflechtung von der Dialysetochter Fresenius Medical Care. Obwohl Helios mit seinem stabilen Geschäftsmodell weiterhin eine zentrale Rolle in der Neuausrichtung von Fresenius spielt, sind internationale Expansionspläne und ein möglicher Börsengang, wie sie De Meo vorschwebten, vorerst vom Tisch.

Führungswechsel bei Fresenius: Helios-Chef Francesco De Meo tritt zurück

Die unterschiedlichen strategischen Visionen waren nicht das einzige Spannungsfeld zwischen De Meo und Sen. Beide Manager, bekannt für ihre Durchsetzungskraft, unterscheiden sich stark in ihrem Auftreten. Während De Meo den lockeren, unkonventionellen Stil eines Vorstands pflegte, verkörpert Sen den klassischen, korrekten CEO.

Insider berichteten, dass De Meos mangelndes Interesse an Fresenius in jüngsten Gremiensitzungen offensichtlich wurde. Es wird vermutet, dass er sich mit einem Family-Office, das kürzlich von seiner Frau gegründet wurde und im Gesundheitsbereich tätig werden soll, neuen Projekten widmen möchte.

Francesco De Meo hat in seiner Amtszeit bei Helios bemerkenswerte Erfolge erzielt. Er trat 2000 als Leiter der Abteilungen Recht und Personal bei Helios ein und wurde 2008 Vorstandsmitglied bei Fresenius sowie Chef der Klinikgruppe. Unter seiner Führung wurde Helios durch den Kauf der Rhön-Kliniken zum größten deutschen Krankenhauskonzern. Mit weiteren strategischen Akquisitionen, darunter der spanische Klinikbetreiber Quirónsalud, schuf De Meo einen führenden privaten Gesundheitsdienstleister mit einem Gesamtumsatz von 11,7 Milliarden Euro.

Führungswechsel bei Fresenius: Helios-Chef Francesco De Meo tritt zurück

Robert Möller, der Nachfolger von De Meo, trat 2014 bei Helios ein und hatte verschiedene Führungspositionen inne, bevor er 2022 zum CEO der Helios Kliniken GmbH ernannt wurde.

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