Wirtschaft

Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnverkehr in Deutschland: Fahrgäste stehen vor Herausforderungen

Die Lokführergewerkschaft GDL hat erneut zu einem Streik aufgerufen, der erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Deutschland hat. Vom heutigen Abend, dem 7. Dezember, um 22 Uhr bis zum Freitagabend gleicher Zeit, müssen sich Bahnreisende auf Tausende Zugausfälle einstellen. Der Güterverkehr ist sogar schon ab 18 Uhr betroffen. Besonders in Bayern, wo zusätzlich ein Wintereinbruch für Verkehrsbehinderungen sorgt, werden massive Einschränkungen erwartet.

Die Deutsche Bahn plant, während des Streiks rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechtzuerhalten. Allerdings sind regional große Unterschiede zu erwarten, insbesondere in Bayern, wo das Schneechaos den Verkehr zusätzlich beeinträchtigt. Auch im Güterverkehr gibt es bereits Staus von mehreren hundert Zügen aufgrund der Witterungsbedingungen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat die Kurzfristigkeit der Streikankündigung kritisiert, da dies den Reisenden kaum Zeit lässt, sich auf die Situation einzustellen und Alternativen wie Homeoffice oder Fahrgemeinschaften zu organisieren. Besonders am Freitag, einem Reisetag für viele Wochenend- und Urlaubsreisende, werden die Auswirkungen des Streiks spürbar sein.

Die GDL fordert in den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn eine Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter, höhere Löhne und eine Inflationsausgleichsprämie. Die Bahn hat ein Angebot vorgelegt, das von der GDL als unzureichend abgelehnt wurde. Nach dem Streik am Donnerstag und Freitag plant die GDL keine weiteren Arbeitskampfmaßnahmen für dieses Jahr. Die Urabstimmung und die Auszählung sind für den 19. Dezember angesetzt.

Der aktuelle Streikaufruf der GDL steht im Widerspruch zu einem Aufruf des Beamtenbundes (dbb), zu dem die GDL gehört. Der dbb hatte gefordert, Streiks zu vermeiden, die die Verhandlungen für den öffentlichen Dienst beeinträchtigen könnten.

Die Situation ist für die Fahrgäste und die Deutsche Bahn gleichermaßen herausfordernd. Während die Reisenden sich auf Unannehmlichkeiten und Verspätungen einstellen müssen, steht die Bahn vor der Aufgabe, trotz des Streiks einen möglichst reibungslosen Betrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig in den Tarifverhandlungen eine Lösung zu finden.

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