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Zahlreiche Radfahrerunfälle am Bahnübergang Hetschingsmühle bei Ebern

Der Bahnübergang an der Hetschingsmühle zwischen Ebern und Lind hat sich als Gefahrenpunkt für Radfahrer herausgestellt. Nachdem kürzlich über einen Unfall eines Radfahrers berichtet wurde, der sich beim Überqueren des Bahnübergangs verletzt hatte, meldeten sich weitere Betroffene.

Berthold Schor aus Unterpreppach ist einer von ihnen. Der 50-jährige Bautechniker erzählt, wie er mit Freunden radelte und beim Überqueren des Bahnübergangs stürzte, weil sein Vorderrad in die Schienenspur geriet. Die Folge: Ein gebrochener Ellenbogen, eine Ausrenkung und ein Bänderabriss. Trotz der Warnschilder am Bahnübergang betont Schor, dass die Gleisführung problematisch sei und Radfahrer leicht ins Straucheln bringen könne.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich im Juni 2020, als Andrea Schmittlutz, eine 44-jährige Lehrerin, am Bahnübergang stürzte. Sie brach sich das Schienbein und hatte das Glück, von einer Freundin vor einem herannahenden Zug gerettet zu werden.

Es gibt zahlreiche Berichte über ähnliche Vorfälle in den letzten Jahrzehnten. Roland Wiltschka erinnert sich an einen Sturz vor etwa 30 Jahren mit seinem Sohn. Hildegard Hauck, mittlerweile 84 Jahre alt, berichtet von einem Sturz vor zwei Jahren, bei dem sie sich die Schulter brach.

Die Forderungen nach zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere Warnschildern für Radfahrer, wurden bisher nicht erfüllt. Reinhold Gräbe aus Reckendorf erzählt, dass er sich nach einem Unfall eines Familienmitglieds an die Bundespolizei wandte, um die Problematik zu melden. Sein Vorschlag, ein Warnschild für Radfahrer aufzustellen, wurde jedoch abgelehnt.

Die Deutsche Bahn betont, dass der Bahnübergang gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) errichtet wurde und 2016 zuletzt erneuert wurde. Alle zwei Jahre finden Begehungen statt, um das Bauwerk auf mögliche Gefahrenquellen zu überprüfen. Bei der letzten Begehung im Herbst 2021 wurde beschlossen, keine zusätzlichen Warnhinweise oder baulichen Veränderungen vorzunehmen.

Trotz der bestehenden Beschilderung gemäß der Straßenverkehrsordnung (StVO) bleibt die Frage, ob diese ausreicht, um Radfahrer ausreichend zu schützen und auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Die wiederholten Unfälle am Bahnübergang Hetschingsmühle werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, die Sicherheit für Radfahrer an solchen Kreuzungspunkten zu überdenken und gegebenenfalls zu verbessern.

Patricia Thompson

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