Soziales

Massives Feuer in kroatischer Plastikdeponie: Giftige Rauchwolke bedroht Osijek und umliegende Gebiete

Osijek, Kroatien, 5. Oktober 2023 – Ein gewaltiger Brand in einer Plastikdeponie unweit von Osijek, der viertgrößten Stadt Kroatiens, hat zu erheblicher Besorgnis in der Region geführt. Die Rauchwolken, die aus dem Feuer aufsteigen, sind aufgrund der in der Deponie gelagerten Chemikalien als giftig eingestuft.

Das Feuer brach am frühen Mittwochmorgen aus und griff rasch auf benachbarte Gebäude über, in denen Chemikalien gelagert wurden. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ist die Situation besonders bedenklich, da die Flammen und der Rauch giftige Gase freisetzen. Der Wind treibt die gefährlichen Rauchwolken in Richtung Süden. Obwohl Einsatzkräfte seit den frühen Morgenstunden vor Ort sind, konnte das Feuer bis zum Abend nicht vollständig unter Kontrolle gebracht werden. Inmitten der Löscharbeiten wurden bereits drei Feuerwehrleute verletzt.

Die Deponie Drava International, die sich im Besitz von Osijeks Kunststoffhersteller befindet, liegt südlich der Stadt, die rund 96.000 Einwohner zählt. Die unmittelbare Umgebung ist geprägt von zahlreichen landwirtschaftlichen Anbauflächen, was zusätzliche Bedenken hinsichtlich möglicher Umweltschäden aufwirft.

Angesichts der Schwere des Brandes und der daraus resultierenden Gefahr haben die lokalen Behörden die Bürger aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben, Fenster und Türen geschlossen zu halten und den Bereich um die Deponie zu meiden. Als Vorsichtsmaßnahme wurden auch alle Schulen in der Region geschlossen. Es gibt Berichte, die darauf hinweisen, dass sich die giftige Rauchwolke in Richtung der benachbarten Bosnien ausbreiten könnte.

Die Reaktionen auf den Vorfall sind stark, wobei insbesondere die Verantwortlichen des Depots im Fokus stehen. Ivan Anušić, Gouverneur der Region Osijek-Baranja, äußerte deutliche Kritik am Betreiber Drava International. Er warf dem Unternehmen Vernachlässigung und Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften vor. “Unsere Kinder sind durch diesen krebserregenden Rauch gefährdet und können nicht zur Schule gehen. Dies ist eine ökologische Katastrophe, die nicht nur unsere Region, sondern auch benachbarte Gebiete betrifft”, betonte Anušić im Gespräch mit dem Fernsehsender N1.

Bemerkenswert ist, dass dies nicht das erste Mal ist, dass ein Feuer in den Einrichtungen des Unternehmens ausgebrochen ist. Laut Angaben des Zivilschutzes handelt es sich bereits um den vierten Brandfall innerhalb eines Jahrzehnts.

Das aktuelle Inferno wirft ernste Fragen zur Sicherheit und zum Umweltschutz in industriellen Einrichtungen auf, insbesondere in solchen, die potenziell gefährliche Materialien lagern und verarbeiten.

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