Wirtschaft

Apple wächst wieder in China – Indien als neuer Boom-Markt

Ein genauerer Blick auf Apples Quartalszahlen zeigt, dass China und Indien zwei seltene Lichtblicke sind. Im Westen schrumpft das Geschäft mit dem iPhone.

Aktuell haben Apple-Aktionäre keine leichte Zeit: Nach den gemischten Quartalszahlen, die der Konzern letzten Donnerstag bekannt gab, ist der Aktienkurs seit letzter Woche um mehr als fünf Prozent gesunken. Apple musste zugeben, dass die aktuelle Smartphone-Krise nun auch das iPhone erreicht hat. Die Verkäufe in der Sparte gingen um 2,4 Prozent zurück, und gleichzeitig schrumpften die Umsätze zum vierten Mal in Folge im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres – eine solche Periode gab es zuletzt vor gut 20 Jahren. Doch ein genauerer Blick auf die Finanzen zeigt einen Lichtblick in Asien – neben dem erneut starken Servicegeschäft: China wächst wieder und Indien stellt neue Rekorde auf.

China ist endlich wieder zufrieden
Im Reich der Mitte, das für Apple zuletzt ein Sorgenkind war, stiegen die Verkäufe um knapp 8 Prozent auf 15,7 Milliarden US-Dollar. Laut CEO Tim Cook fungierte das iPhone “als Herzstück dieser Ergebnisse”, während gleichzeitig vor allem im Bereich der Wearables – also Apple Watch und AirPods – deutlich mehr Verkäufe verzeichnet wurden. Bei Apple umfasst “China” immer nicht nur das Festland, sondern auch Hongkong, Macau und Taiwan. Das Wachstum ist interessant, da China zuletzt Probleme für Apple verursachte: nicht nur in der Produktion, die unter den späten Corona-Lockdowns litt, sondern auch im iPhone-Geschäft.

Doch das scheint nun vergeben und vergessen zu sein: Der Absatz boomt – zumindest im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal. Besonders viele Wechsler von Konkurrenten mit Android-Betriebssystemen sind darunter, so Cook. Dazu gehören Huawei, Samsung oder Xiaomi. Das ist wichtig, da China nach wie vor der weltweit größte Smartphone-Markt ist. Allerdings hatte Apple auch einige Preise gesenkt, um den Absatz anzukurbeln – ein ungewöhnlicher Schritt für das Unternehmen.

Indien: Produktion und Verkauf gehen Hand in Hand
Der Subkontinent, der als wichtigster Wachstumsmarkt für Apple gilt, ist zwar noch nicht China, aber laut Apple lief das Geschäft im letzten Quartal hier gut. Die iPhone-Verkäufe sind nach Apples Angaben zweistellig gewachsen, genaue Zahlen wurden jedoch nicht genannt. Schätzungen zufolge konnte Apple in den zwölf Monaten bis März 2023 auf dem Subkontinent gut 6 Milliarden Dollar verdienen, was 50 Prozent mehr sein dürfte als im Vorjahr.

Apple baut hier parallel Produktion und Verkauf auf. Indien soll mehr und mehr zur nächsten Absatzmaschine werden – etwa durch eigene Geschäfte und besseren Online-Vertrieb – und gleichzeitig China als Produktionsstandort ergänzen oder in einigen Fällen sogar ersetzen. Apple nutzt hier das gleiche “Spielbuch” wie einst in China, das zunächst nur als Fertigungsstandort diente, dann aber dank der wachsenden Mittelschicht zunehmend zu einem Absatzmarkt wurde.

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