Energie & Umwelt

Sensationsfund in der Nordsee: 500-Kilo-Lederschildkröte bei Büsum entdeckt

In einer außergewöhnlichen Entdeckung hat der Tonnenleger “Triton” des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts eine rund 500 Kilogramm schwere Lederschildkröte aus der Nordsee geborgen. Der Vorfall ereignete sich westlich des beliebten Urlaubsortes Büsum. Normalerweise sind diese majestätischen Tiere in tropischen und subtropischen Gewässern beheimatet, was den Fund umso bemerkenswerter macht.

Der Kapitän des Schiffes konnte seinen Augen kaum trauen, als er das riesige Tier im Wasser treiben sah. Mit Hilfe eines Krans wurde die tote Schildkröte an Bord geholt und später in den Hafen gebracht. Von dort aus wurde sie ins Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum überführt, wo sie derzeit in einer Kältekammer aufbewahrt wird.

Prof. Thorsten Reusch vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel zeigte sich erstaunt über den Fund: “In meinen 30 Jahren als Meeresbiologe habe ich noch nie gehört, dass so ein Tier im Bereich der deutschen Nordsee-Küste unterwegs war.” Lederschildkröten sind die größten und am tiefsten tauchenden Meeresschildkröten. Sie können bis zu einem Kilometer tief tauchen und dabei Geschwindigkeiten von bis zu 35 Kilometern pro Stunde erreichen.

Dr. Jeff Schnitzler vom ITAW erklärte, dass die Schildkröte eine Panzergröße von 1,60 bis 1,70 Metern hatte und mindestens 15 Jahre alt war. “Die Lederschildkröten sind für ihre langen Nahrungswanderungen bekannt. Diese ist bestimmt schon ein bisschen um die Welt gekommen,” fügte er hinzu.

Die Todesursache des Tieres ist noch unklar. Eine der Theorien ist, dass die Schildkröte mit einem Schiff kollidiert sein könnte. “Das Problem ist, man kann schlecht unterscheiden, ob das vor oder nach dem Tode passierte,” so Schnitzler. Prof. Reusch hingegen äußerte die Befürchtung, dass Plastikmüll im Meer eine Rolle gespielt haben könnte. “Schildkröten verwechseln oft Plastiktüten mit Quallen, ihrer natürlichen Nahrung, was schlimme Folgen haben kann,” sagte er.

Ein Team von bis zu 15 Spezialisten wird demnächst eine Autopsie durchführen, um mehr über den Gesundheitszustand des Tieres und mögliche Organveränderungen herauszufinden. Der Fund wirft wichtige Fragen zur Gesundheit unserer Ozeane und zur Auswirkung menschlicher Aktivitäten auf die Meeresfauna auf.

Dieser Sensationsfund hat nicht nur die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch die Öffentlichkeit fasziniert und besorgt zugleich. Es bleibt abzuwarten, was die weiteren Untersuchungen ergeben werden.

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