Soziales

Gedenkveranstaltung in Papenburg: Ein Mahnmal gegen das Vergessen der Pogromnacht

Papenburg, 9. November – Die Stadt Papenburg steht heute, genau 85 Jahre nach den verheerenden Ereignissen der Pogromnacht, in einer tiefen Reflexion der Geschichte. Am 9. November 1938, einem Tag, der als einer der dunkelsten in der deutschen Geschichte gilt, erreichte die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung unter dem Nazi-Regime einen brutalen Höhepunkt. Synagogen, Gebetshäuser und jüdische Geschäfte wurden in Brand gesetzt, über 400 jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden ermordet oder in den Suizid getrieben – ein Schicksal, das auch die Gemeinde in Papenburg traf, wo das jüdische Gotteshaus am Hauptkanal ein Opfer der Flammen wurde.

In einer Zeit, in der die Welt Zeuge einer Zunahme von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wird, ist es umso wichtiger, die Erinnerung an solche Ereignisse wachzuhalten. Die Stadt Papenburg nimmt diese Verantwortung ernst und lädt die Öffentlichkeit zu einer Gedenkfeier ein, die die Schrecken der Vergangenheit ehrt und die Lehren für die Zukunft bewahrt.

Die Michaelschule Papenburg hat in diesem Jahr die Initiative ergriffen, um die Gedenkfeier zu organisieren. Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit den Geschehnissen rund um die Pogromnacht auseinandergesetzt und ein Programm zusammengestellt, das nicht nur informiert, sondern auch emotional berührt. Ein Highlight der Veranstaltung ist das Interview mit der renommierten Journalistin und Historikerin Silvia Avdala, die ihre Expertise und tiefen Einblicke in die Geschichte mit den Anwesenden teilen wird.

Musikalisch wird die Gedenkstunde vom Klezmer-Ensemble des Gymnasiums Papenburg und dem Musikverein von 1996 e. V. umrahmt. Klezmer-Musik, die traditionell mit der jüdischen Kultur verbunden ist, wird eine Brücke schlagen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und den Opfern der Pogromnacht eine Stimme geben.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 9. November, um 18 Uhr vor der Sparkasse am Hauptkanal statt. Die Stadt Papenburg ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, an dieser Gedenkstunde teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Die Bedeutung einer solchen Gedenkfeier kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie dient nicht nur der Erinnerung an die Opfer, sondern auch der Bildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Es ist eine Gelegenheit, aus der Geschichte zu lernen und ein klares Signal zu senden, dass Hass und Intoleranz in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.

Die Pogromnacht mag 85 Jahre zurückliegen, doch die Wunden, die sie hinterlassen hat, sind immer noch spürbar. Veranstaltungen wie die Gedenkfeier in Papenburg sind entscheidend, um sicherzustellen, dass solche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten und dass die Opfer und ihre Geschichten weiterleben.

Die Stadt Papenburg steht in der Pflicht, die Erinnerung an diese dunkle Zeit wachzuhalten und gleichzeitig für eine Zukunft ohne Hass und Diskriminierung zu arbeiten. Die Gedenkfeier am 9. November ist ein Schritt auf diesem Weg – ein Schritt, den wir gemeinsam gehen müssen.

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