Soziales

AfD-Kandidat in Nordhausen: Ein weiterer kommunaler Erfolg in Thüringen?

In Nordhausen, einer Stadt in Thüringen, könnte die Alternative für Deutschland (AfD) erneut ein kommunales Spitzenamt erobern. Bei der jüngsten Oberbürgermeisterwahl erreichte der AfD-Kandidat Jörg Prophet überraschend 42,1 Prozent der Stimmen und zog damit in die Stichwahl am 24. September ein. Er wird sich gegen den parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann behaupten müssen, der 23,7 Prozent der Stimmen erhielt.

Insgesamt waren in der Thüringer Stadt Nordhausen rund 37.000 Menschen wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei beachtlichen 56,4 Prozent. Während die SPD-Kandidatin und Bürgermeisterin Alexandra Rieger 18,6 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnte, erreichte der parteilose Schulleiter Andreas Trump, der für die CDU ins Rennen ging, 11,2 Prozent. Andere Kandidaten erzielten Ergebnisse im niedrigen einstelligen Bereich.

Die AfD, die in den letzten Jahren in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, sieht in diesem Wahlergebnis einen weiteren Erfolg nach dem Muster von Sonneberg. Stefan Möller, AfD-Landessprecher in Thüringen, äußerte sich positiv über das Wahlergebnis und betonte, dass Nordhausen bis vor kurzem nicht als AfD-Hochburg galt. Björn Höcke, Landesparteichef der AfD, zeigte sich optimistisch und glaubt an einen Sieg in der Stichwahl.

Jörg Prophet, der AfD-Kandidat, hat nach eigenen Angaben Erfahrungen als Mitglied im Kreistag sowie im Stadtrat von Nordhausen. Im Wahlkampf konzentrierte er sich hauptsächlich auf kommunalpolitische Themen. Sein Erfolg in Nordhausen folgt dem Sieg von Robert Sesselmann, einem weiteren AfD-Kandidaten, der im Juni die Stichwahl um den Landratsposten im südthüringischen Landkreis Sonneberg gewonnen hatte. Dieser Sieg markierte das erste kommunale Spitzenamt der AfD, die bundesweit vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird.

Steffen Dittes, Fraktionschef der Linken im Thüringer Landtag, äußerte seine Besorgnis über die wachsenden Erfolge der AfD auf kommunaler Ebene. Er warnte vor der “Normalisierung einer rechtsextremen Partei im Kommunalen”. Laut Dittes könnten solche Erfolge langfristig dazu führen, dass Barrieren, die auf Landes- und Bundesebene noch bestehen, auf kommunaler Ebene durchbrochen werden. Es ist zu betonen, dass die AfD in Thüringen unter der Führung von Björn Höcke vom Landesverfassungsschutz als nachweislich rechtsextrem eingestuft und beobachtet wird.

Die Stichwahl in Nordhausen wird mit Spannung erwartet, da sie möglicherweise den weiteren Aufstieg der AfD in Thüringen und darüber hinaus signalisieren könnte.

Wahlvorschlag Stimmen
Jörg Prophet (AfD) 7.750
Kai Buchmann (parteilos) 4.363
Alexandra Rieger (SPD) 3.414
Andreas Trump (CDU) 2.051
Stefan Marc (FDP) 555
Carsten Meyer (Grüne) 258

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