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Schwere Sturmflut droht Mecklenburg-Vorpommern: Küstenstädte wappnen sich für Hochwasser

Mecklenburg-Vorpommern rüstet sich für eine möglicherweise verheerende Sturmflut. In Wismar könnten die Wasserstände heute auf alarmierende zwei Meter über dem Normalpegel ansteigen, was die Region vor ernsthafte Herausforderungen stellt.

Die ersten Anzeichen des bevorstehenden Sturms sind bereits spürbar. Sturmböen von bis zu Windstärke 10 fegen über das Bundesland, wodurch vereinzelte Bäume, wie etwa bei Mukran auf Rügen, entwurzelt wurden und den Straßenverkehr beeinträchtigten. Obwohl die Wasserpegel heute Morgen kurzzeitig sanken, warnte NDR Wetterexperte Uwe Ulbrich, dass dies keinesfalls ein Zeichen der Entwarnung sei.

Küstenstädte wie Wismar haben bereits proaktive Maßnahmen ergriffen. Der Wasserstand im Wismarer Hafen kletterte am Donnerstagnachmittag unerwartet schnell, wobei der Pegel 95 Zentimeter über dem mittleren Wasserstand lag. Die Feuerwehr verstärkte den Hafenschutz mit Sandsäcken, und Anwohner schützten ihre Wohnungen mit Brettern. Laut Prognosen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) könnte das Wasser am Freitag eine Höhe von bis zu zwei Metern über Normalnull erreichen. Eine solche Wasserhöhe hatte im Januar 2019 Überschwemmungen im Hafen und in Teilen der Altstadt verursacht.

Es wurden bereits wichtige Vorkehrungen getroffen, um sich auf den steigenden Wasserstand vorzubereiten. In Greifswald wurde das Sperrwerk geschlossen, während in Wismar die Bewohner aufgefordert wurden, ihre Fahrzeuge aus gefährdeten Gebieten zu entfernen.

Der bevorstehende Sturm hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Fährverkehr. Mehrere Fährverbindungen zwischen Rostock und Gedser wurden bis einschließlich Freitag gestrichen, und der Fährverkehr zwischen Rügen und Hiddensee wurde ebenfalls eingeschränkt. Organisatoren des Sparkassen Rügenbrücken-Marathons haben aufgrund der erwarteten Wetterbedingungen alle Starts um eine Stunde verschoben.

Das BSH gibt klare Richtlinien darüber, wann eine Sturmflut beginnt. An der Ostseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn der Wasserstand einen Meter über dem Normalwert liegt. Bei einem Anstieg von 1,25 Metern handelt es sich um eine mittlere und bei 1,5 Metern um eine schwere Sturmflut. Ein Anstieg von mehr als zwei Metern wird als sehr schwere Sturmflut kategorisiert.

Zusammenfassend muss Mecklenburg-Vorpommern eine mögliche sehr schwere Sturmflut bewältigen. Mit einem erwarteten Pegelstand von bis zu zwei Metern über dem Normalpegel in einigen Gebieten nehmen die Behörden und Anwohner das drohende Naturereignis ernst und bereiten sich entsprechend darauf vor.

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