Soziales

Überschwemmungen in Libyen: Tausende obdachlos und viele Todesopfer

In der Hafenstadt Darna in Libyen hat eine verheerende Flutkatastrophe mehr als 30.000 Menschen obdachlos gemacht. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind diese Zahlen nur ein Ausschnitt des gesamten Ausmaßes der Zerstörung, da auch benachbarte Städte betroffen sind.

Die Katastrophe begann, als zwei Dämme im Osten Libyens nahe Darna brachen und ganze Stadtviertel ins Meer spülten. Die Folgen sind verheerend: Über 5.300 Menschen sind bereits gestorben, und etwa 10.000 gelten als vermisst. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen wird.

Die Vereinten Nationen haben bereits Hilfe für die Betroffenen mobilisiert. Ein Team der UN ist vor Ort, um den Bedarf zu ermitteln und laufende Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. “Wir arbeiten mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern zusammen, um dringend benötigte humanitäre Hilfe zu leisten”, sagte ein Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres.

Die Europäische Union hat ebenfalls reagiert. Sie hat ihr Katastrophenschutzverfahren aktiviert und 500.000 Euro an humanitärer Soforthilfe bereitgestellt. Deutschland, Rumänien und Finnland haben bereits über den EU-Mechanismus Hilfe angeboten. Janez Lenarcic, der EU-Kommissar für Krisenmanagement, betonte die Bereitschaft der EU, den Umfang der Hilfsmaßnahmen weiter zu erhöhen.

Nicht nur auf internationaler Ebene gibt es Unterstützung. Die deutsche Bundesregierung hat zusätzlich vier Millionen Euro durch das Bundesentwicklungsministerium bereitgestellt. Svenja Schulze, die Bundesentwicklungsministerin, drückte ihre Solidarität aus: “Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen. Wir lassen sie nicht alleine.”

Das Technische Hilfswerk (THW) hat ebenfalls Hilfe angekündigt. Es werden 100 Zelte mit Beleuchtung, 1000 Feldbetten, 1000 Decken, 1000 Isomatten und 80 Stromgeneratoren geliefert. Diese Hilfsgüter werden derzeit in THW-Logistikzentren in Bayern und Baden-Württemberg zusammengestellt.

Darna, eine historische Hafenstadt, die bereits in der Antike erwähnt wurde, hat in den letzten Jahren politische und militärische Konflikte erlebt. Große Teile der modernen Infrastruktur, einschließlich des nun zerstörten Staudamms, wurden während der Herrschaft von Muammar al-Gaddafi gebaut. Videos, die online geteilt wurden, zeigen das Ausmaß der Zerstörung, bei der ganze Wohnblocks weggerissen wurden.

Die politische Situation in Libyen bleibt kompliziert. Zwei rivalisierende Regierungen kämpfen um die Kontrolle des Landes. Trotz dieser politischen Spannungen hat die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung in Tripolis finanzielle Hilfe für die betroffenen Gebiete zugesagt, auch wenn sie diese Regionen nicht direkt kontrolliert.

Die aktuelle Katastrophe unterstreicht die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und Solidarität in Zeiten von Krisen. Während die Rettungskräfte weiterhin nach Überlebenden suchen, zeigt die schnelle Reaktion der internationalen Gemeinschaft, dass in Zeiten der Not Grenzen überschritten werden können.

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