Soziales

Überraschende Entdeckung im Tierpark Hagenbeck: Erste Geburt einer Tannenzapfenechse in Europa seit 2006

Inmitten der exotischen Vielfalt des Tropen-Aquariums Hagenbeck in Hamburg-Stellingen ereignete sich kürzlich eine kleine, aber bedeutsame Sensation: Die Geburt einer Tannenzapfenechse, ein Ereignis, das in europäischen Zoos seit 2006 nicht mehr beobachtet wurde.

Die Tannenzapfenechse, ein in Australien heimisches Reptil und Mitglied der Skink-Familie, ist bekannt für ihre Einzelgänger-Natur und ihre lebendgebärenden Geburten. Nach einer Trächtigkeitsdauer von etwa vier Monaten bringt das Weibchen in der Regel nur ein bis zwei Junge zur Welt, die bei der Geburt bereits etwa die Hälfte der Größe der Mutter haben. Diese Echsen, die sich von einer Mischung aus Pflanzen, Früchten, Schnecken und Insekten ernähren, können ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen.

Die Entdeckung des neugeborenen Reptils erfolgte zufällig während einer routinemäßigen Kontrollrunde durch Florian Ploetz, den Leiter der Terraristik, und eine Kollegin. „Wir sind am Terrarium vorbeigelaufen und haben die Gehege überprüft. Dann bemerkten wir, dass das Weibchen in einer ungewöhnlichen Position war“, erzählt Ploetz. Bei näherer Betrachtung stellten sie fest, dass ein kleines Bündel hinter dem auffällig angehobenen, tannenzapfenähnlichen Schwanz des Weibchens lag – ein neugeborenes Jungtier.

Die Geburt dieses kleinen Wunders ist nicht nur eine Seltenheit, sondern auch das Ergebnis jahrelanger Bemühungen und Geduld seitens des Tierparks. Die Tannenzapfenechsen sind vor über einem Jahrzehnt in das Tropen-Aquarium eingezogen, und ihre Zucht hat sich als echte Herausforderung erwiesen. Um den Fortpflanzungserfolg zu ermöglichen, mussten die Pfleger den jahreszeitlichen Rhythmus in Bezug auf Tageslänge und Temperatur simulieren, eine vielfältige Ernährung bereitstellen und die empfindlichen Feuchtigkeitsbedingungen der Tiere berücksichtigen.

Dr. Guido Westhoff, der Zoologische Direktor, teilt die Begeisterung über diesen besonderen Zuchterfolg: „Die Geburt einer Tannenzapfenechse ist etwas ganz Besonderes: Es handelt sich um die erste Nachzucht dieser Art in deutschen Zoos und in ganz Europa um die zweite.“ Selbst in privaten Zuchten ist Nachwuchs dieser Art eine Seltenheit.

Das neugeborene Jungtier, das bei der Geburt 120 Gramm wog, hat bereits am dritten Tag nach seiner Geburt Heuschrecken, andere Insekten und pflanzliche Nahrung zu sich genommen und zeigt damit eine robuste Konstitution.

Die Geburt der Tannenzapfenechse im Tierpark Hagenbeck unterstreicht nicht nur die Bedeutung von Zoos als Erhaltungszüchter seltener Arten, sondern auch die Notwendigkeit kontinuierlicher Forschung und engagierter Pflege, um das Überleben und Wohlergehen dieser faszinierenden Kreaturen zu sichern.

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