Am 8. Oktober werden die Bürger Bayerns ein neues Landesparlament wählen. Bislang schien das Wahlergebnis vorhersehbar, und eine Fortsetzung der Koalition von CSU und Freien Wählern war wahrscheinlich. Doch der Fall Hubert Aiwanger könnte dies ändern.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Samstag, dass Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler und bayerischer Wirtschaftsminister, im Alter von 17 Jahren ein Flugblatt verfasst haben soll, in dem er den Holocaust verharmloste und seine Opfer verspottete. Inzwischen hat sich sein Bruder als Autor des Flugblatts zu erkennen gegeben. Für den bayerischen Wahlkampf bleibt die Frage, ob diese Erklärung für die CSU ausreichend ist. Katharina Schuler, Redakteurin im Bereich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei ZEIT ONLINE, analysiert den Fall und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Wahl.
Parallel dazu steht Deutschland vor einem Arbeitsmarktdilemma. Ende 2022 waren deutschlandweit 1,98 Millionen Arbeitsplätze unbesetzt. Demgegenüber stehen rund zweieinhalb Millionen Arbeitslose. Die Vermittlung zwischen diesen beiden Gruppen gestaltet sich jedoch oft schwierig. Mehr als ein Drittel der Arbeitslosen findet nach einem Jahr keinen Weg zurück in die Arbeit und wird daher als langzeitarbeitslos eingestuft. Mit jedem weiteren Monat wird der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt schwieriger. Statistiken zeigen, dass die Arbeitslosigkeit umso tiefer verankert ist, je länger sie andauert. Unter den Arbeitslosen sind auch viele junge Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Karriere zu starten. Luisa Thomé von der Abteilung X bei ZEIT ONLINE begleitete ein Jahr lang eine Mitarbeiterin im Jobcenter. Im Podcast erläutert sie, was junge Arbeitslose benötigen, um wertvolle Arbeitskräfte zu werden.
Die Vorwürfe gegen Aiwanger könnten den Wahlkampf in Bayern beeinflussen und möglicherweise den Grünen und der SPD zugutekommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wähler in Bayern entscheiden werden und welche Auswirkungen der Fall Aiwanger auf das Wahlergebnis haben wird.
