Soziales

Rücktritt von Spaniens Verbandschef Rubiales nach Kuss-Vorfall

Madrid – Inmitten eines wachsenden Skandals hat Luis Rubiales, der Präsident des spanischen Fußballverbands Real Federación Española de Fútbol (RFEF), seinen Rücktritt bekannt gegeben. Dieser Schritt folgt auf den Vorfall, bei dem Rubiales die Fußballerin Jennifer Hermoso nach dem WM-Sieg der spanischen Frauenmannschaft geküsst haben soll, ohne deren Zustimmung.

Am 20. August, nach dem Triumph der spanischen Fußballerinnen, hielt Rubiales den Kopf von Hermoso fest und küsste sie vor laufenden Kameras. Hermoso behauptet, dass der Kuss nicht einvernehmlich war und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Als Reaktion darauf hat Rubiales nicht nur seinen Posten beim RFEF niedergelegt, sondern auch seinen Sitz als Vizepräsident des Uefa-Exekutivkomitees aufgegeben.

In einer Erklärung, die auf der Social-Media-Plattform X veröffentlicht wurde, bestätigte Rubiales seinen Rücktritt und richtete sich an den amtierenden Verbandspräsidenten Pedro Rocha. In einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan, das in Kürze in voller Länge ausgestrahlt wird, äußerte sich Rubiales zu den Vorwürfen und seiner Entscheidung. Er betonte, dass er nach der Suspendierung durch die FIFA und den laufenden Verfahren gegen ihn nicht in der Lage sei, seine Pflichten fortzusetzen.

Rubiales’ Hauptanliegen scheint zu sein, dass sein Rücktritt nicht die gemeinsame Bewerbung Spaniens, Portugals und Marokkos für die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 beeinträchtigt. Er glaubt, dass sein Rückzug dem spanischen Fußball insgesamt zugutekommen wird.

Die rechtlichen Konsequenzen für Rubiales könnten jedoch erheblich sein. Die spanische Staatsanwaltschaft hat bereits ein Ermittlungsverfahren beantragt. Ein Untersuchungsrichter wird nun über den Strafantrag entscheiden. Sollte es zu einem Prozess kommen, könnte Rubiales, basierend auf Expertenmeinungen, bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren erhalten.

Trotz der internationalen Kritik und Forderungen nach seinem Rücktritt hatte Rubiales zuvor seine Position verteidigt. Die FIFA hatte ihn bereits für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das oberste spanische Sportgericht hat ebenfalls Ermittlungen wegen schweren Fehlverhaltens aufgenommen. Der RFEF selbst hat jedoch bisher keine Maßnahmen gegen seinen Präsidenten ergriffen.

In einer kürzlichen Stellungnahme beklagte Rubiales, was er als “exzessive Verfolgung” bezeichnete. Er betonte die Auswirkungen des Skandals auf seine Familie und behauptete, dass die Wahrheit sich schließlich durchsetzen werde, ohne jedoch konkrete Details zu nennen.

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, das Verhalten von Führungspersonen im Sport genauer zu überwachen und sicherzustellen, dass sie für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden.

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