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Schach-Skandal: Großmeister Niemanns Millionenklage gegen Carlsen abgewiesen

In einem beispiellosen Schachskandal wurde die Klage des Großmeisters Hans Niemann gegen den Schach-Superstar Magnus Carlsen abgewiesen. Niemann hatte Carlsen und andere auf Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar verklagt, doch ein Bundesrichter in Missouri entschied gegen ihn, wie das renommierte „Wall Street Journal“ berichtete.

Die Schachwelt wurde im vergangenen Jahr durch schwere Betrugsvorwürfe, die der Ex-Weltmeister Carlsen gegen Niemann erhob, erschüttert. Carlsen, 32, hatte Niemann, 20, öffentlich beschuldigt, nachdem er ein Duell gegen ihn in einem hochkarätigen Onlineturnier nach nur einem Zug kommentarlos beendet hatte.

Die genauen Umstände des angeblichen Betrugs blieben jedoch unklar. Eric Hansen, ein Schach-Großmeister aus Kanada, spekulierte in einem Twitch-Livestream, dass Niemann möglicherweise mithilfe von Analkugeln Vibrationssignale empfangen haben könnte, um seine nächsten Schachzüge zu planen. Diese Theorie führte zu weiteren Spekulationen über Niemanns mögliche Betrugsmethoden gegen Carlsen.

Niemanns Anwälte kündigten an, die Verleumdungsklage nun vor einem staatlichen Gericht weiterzuverfolgen. Sie argumentieren, dass die Betrugsvorwürfe Niemanns Ruf und Karriere nachhaltig geschädigt haben. Niemann selbst räumte ein, in der Vergangenheit bei virtuellen Turnieren betrogen zu haben, betonte jedoch, dass er nie physisch am Schachbrett betrogen habe.

Ein Untersuchungsbericht von Chess.com deutete an, dass Niemann wahrscheinlich in über 100 Online-Partien betrogen hat, einschließlich Turnieren mit Preisgeldern. Der Weltschachverband (Fide) hat ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet, um den Fall zu klären.

Carlsens Anwalt, Craig Reiser, äußerte sich zufrieden über die Entscheidung des Bundesgerichts und betonte, dass Niemanns Versuch, durch eine strategische Prozessführung die Meinungsäußerung zu unterbinden, gescheitert sei.

Dieser Fall unterstreicht die wachsenden Herausforderungen und Kontroversen im Schachsport, insbesondere in der Online-Welt, wo die Möglichkeiten zum Betrug vielfältiger sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Fall weiterentwickelt und welche Auswirkungen er auf die Schachgemeinschaft haben wird.

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