Finanzen

ING-Bank meldet Gewinnexplosion und plant milliardenschwere Aktienrückkäufe

Die ING Groep NV, eine der führenden Retailbanken Europas, hat Anleger und Analysten mit ihren jüngsten Geschäftszahlen überrascht. Die niederländische Bank konnte im vergangenen Quartal ihren Gewinn mehr als verdoppeln und kündigte an, weitere 2,5 Milliarden Euro für Aktienrückkäufe bereitzustellen. Trotz dieser positiven Nachrichten reagierten die Aktionäre verhalten, da die Ergebnisse hinter den hohen Erwartungen zurückblieben.

Gewinnverdopplung dank Zinsanstieg

Im Detail berichtete die ING über einen Nettogewinn von 1,98 Milliarden Euro, was im Jahresvergleich mehr als eine Verdoppelung darstellt. Analysten hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, aber das Ausmaß der Gewinnsteigerung überraschte den Markt. Die Bank profitierte insbesondere von den gestiegenen Zinsen, die zu einem Zinsüberschuss von über vier Milliarden Euro führten – ein Anstieg um fast ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr.

Ertragssteigerung und niedrigere Risikovorsorge

Die Gesamterträge der ING stiegen im dritten Quartal um fast ein Drittel auf 5,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig musste die Bank deutlich weniger Geld für mögliche Kreditausfälle zurücklegen als im Vorjahr, was auf eine stabile Kreditqualität im Portfolio hindeutet.

Starke Kapitalposition als Basis für Aktienrückkäufe

Mit einer harten Kernkapitalquote von 15,2 Prozent übertrifft die ING die aufsichtsrechtlichen Anforderungen bei Weitem und setzt ihren Kurs fort, die Zielquote von 12,5 Prozent zu erreichen. Die Ankündigung, weitere 2,5 Milliarden Euro für Aktienrückkäufe zu verwenden, folgt auf ein bereits im Oktober abgeschlossenes Rückkaufprogramm von 1,6 Milliarden Euro.

Zukünftige Herausforderungen und Marktreaktionen

Trotz der starken Zahlen gibt es Bedenken hinsichtlich der Zukunft. ING-CEO Steven van Rijswijk äußerte sich vorsichtig über die Zinsentwicklung und die mögliche Verringerung der Margen im kommenden Jahr. Diese Aussicht, zusammen mit der jüngsten Unterbrechung des Zinserhöhungszyklus der Zentralbanken, führte zu einer verhaltenen Reaktion der Aktionäre, die sich in einem Rückgang des Aktienkurses widerspiegelte.

Investorenstrategie und Ausblick

Trotz der Andeutung sinkender Margen bleibt das Ausschüttungspotenzial der ING hoch. Investoren werden geraten, ihre Positionen mit einem Stopp bei 9,50 Euro abzusichern, um sich gegen weitere mögliche Kursrückgänge zu schützen.

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