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Razzia in Duisburg: Großeinsatz gegen Sozialbetrug mit illegalen Aufenthalten

Duisburg (NRW) – Kurz nach 6 Uhr morgens fuhren Polizeiwagen in die Sackgasse in Duisburg-Friemersheim. Ihr Ziel: Sechs heruntergekommene Wohnhäuser mit überquellenden Mülltonnen vor ihnen. Hier sind 430 (!) Menschen aus Südosteuropa gemeldet, die Geld vom Staat erhalten.

Nach Informationen der BILD-Zeitung sollen hier bis zu zehn Familien mit vier bis zehn Kindern gemeldet sein, die 250 Euro Kindergeld pro Kind und Monat erhalten. Der Verdacht besteht, dass diese Personen überhaupt nicht in den Häusern wohnen. Darüber hinaus sollen die hier gemeldeten Menschen Sozialleistungen erhalten und gleichzeitig illegal arbeiten.

Razzia wegen Verdachts auf vielfachen Sozialbetrug!

Razzia in Duisburg: Großeinsatz gegen Sozialbetrug mit illegalen Aufenthalten

Teure Autos im Innenhof und in der Tiefgarage

► Am Dienstagmorgen stürmten 130 Polizeibeamte aus ihren Autos, stürmten in die Häuser – und sicherten sie von allen Seiten. Die Befürchtung: Migranten, die illegal ins Land gekommen sind, könnten hier auch wohnen und fliehen.

Nach nur wenigen Minuten wurde der erste Verdächtige weggebracht, der mutmaßlich illegal in Deutschland ist.

Razzia in Duisburg: Großeinsatz gegen Sozialbetrug mit illegalen Aufenthalten

Bei der Razzia waren auch Beamte des Ordnungsamts und des Einwohnermeldeamts, der Arbeitsagentur, der Familienkasse, des Finanz- und Steueramts, des Sozial- und Wohnungsamts, Polizeibeamte und sogar zwei Staatsanwälte anwesend.

Polizisten notierten die Namen von den Briefkästen, um sie mit den Anmeldelisten abgleichen zu können, gingen dann in die Häuser und Wohnungen. Auf den Parkplätzen im Innenhof und in der Tiefgarage standen mehrere teure BMWs, und daran sind die Ermittler ebenfalls interessiert.

Vier vorläufige Festnahmen

Während die Ermittler das Gebiet untersuchten und mögliche Beweismittel sicherstellten, wurden andere Verdächtige in einen Gefangenentransporter geführt; entweder hatten sie keine Papiere dabei oder sie hielten sich illegal in Deutschland auf.

Razzia in Duisburg: Großeinsatz gegen Sozialbetrug mit illegalen Aufenthalten

Ein Beamter sagte gegenüber BILD: „Hauptsächlich leben hier Roma aus Bulgarien und Rumänien, aber auch Ukrainer und andere Osteuropäer.“

„Acht Personen wurden verdächtigt, illegal in Deutschland zu sein, vier von ihnen wurden festgenommen“, so Polizeisprecher Jonas Tepe.

Peter Hilbrands, Sprecher der Stadt Duisburg, sagte: „Heute wird eine Anmeldekontrolle, die vom Amt für Sozialbetrug eingeleitet wurde, in Duisburg-Friemersheim durchgeführt. Die Gebäudeanlage umfasst 140 Wohnungen, in denen es seit Jahren eine hohe Fluktuation der Mieter gibt. Ziel der Maßnahme ist es, die aktuelle Anzahl der gemeldeten Bewohner mit der tatsächlichen Anzahl der Bewohner abzugleichen.“

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (47, SPD) sagte gegenüber BILD: „Ich freue mich, dass wir mit der Stabsstelle für Missbrauch von Leistungen eine weitere Einheit geschaffen haben, um gemeinsam mit der Duisburger Polizei und anderen Behörden aktiv und effektiv gegen kriminelle Strukturen und Verhalten in unserer Stadt vorgehen zu können. Ob Clan-Kriminalität oder Verstöße gegen das Gaststättenrecht, ob kriminelle Vermieter oder illegale Aufenthalte – wir setzen auf Null-Toleranz zum Wohle unserer Bürger und werden dieser Strategie treu bleiben.“

Razzia in Duisburg: Großeinsatz gegen Sozialbetrug mit illegalen Aufenthalten

Die Operation dauert an, die Ermittler müssen Wohnung für Wohnung und Bewohner für Bewohner überprüfen.

Übrigens: Auf dem Weg zur Razzia krachten fünf Einsatzfahrzeuge ineinander, als die Polizei in Kolonne fuhr. Laut einer Sprecherin musste das vorausfahrende Fahrzeug wegen anderer Verkehrsteilnehmer bremsen. Die anderen Fahrer hätten das zu spät erkannt. Die fünf Polizeiautos fuhren nacheinander auf der regennassen Straße ineinander. Zum Glück gab es nur Blechschäden.

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