Energie & Umwelt

Regen verzögert Ernte: Bauern erwarten längere Erntezeit

Der anhaltende Regen führt zu Verzögerungen bei der Getreideernte in Thüringen. Die Mähdrescher stehen derzeit vielerorts in Hallen oder auf den Hofplätzen der Bauernhöfe und warten oft auf kurze Einsätze in trockenen Phasen, gab der Bauernverband am Dienstag in Erfurt bekannt. Angesichts der Wettervorhersagen mit weiteren Niederschlägen in dieser Woche rechnen einige Höfe mit einer Erntezeit bis Mitte oder Ende August, erklärte die Geschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes, Katrin Hucke.

In den letzten Jahren mussten sich die Bauern auf unterschiedliche Erntezeiten einstellen. Im Jahr 2022 war die Ernte an einigen Orten bereits Ende Juli eingebracht worden. In diesem Jahr begann die Getreideernte Anfang Juli während einer Zeit hoher Temperaturen.

Nach den trockenen Monaten Mai und Juni, die zu trocken waren, sei der reichliche Regen, der in den Boden einsickerte und nicht von der Oberfläche abfloss, “grundsätzlich erfreulich”, so Hucke. Er sei gut für Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln sowie Wiesen und Weiden. Für diese Kulturen hätte der Regen jedoch schon vor zwei Wochen gebraucht. “Mais hatte in diesem Jahr an vielen Orten anfängliche Probleme aufgrund der Trockenheit, und die ungleichmäßigen Bestände sind der Beweis dafür.”

Bei Getreide käme er zur Unzeit, sorgen sich die Bauern um die Qualität der Ernte. Dies gelte vor allem für Weizen, der derzeit gedroschen wird. Das Problem sei seine Backqualität, die mit jedem weiteren feuchten Tag, an dem er am Halm bleibt, abnehme. Statt Qualität gäbe es nur Futterweizen – mit geringeren Einkünften für die Bauern. Insgesamt schwanken die Preise derzeit stark. Laut dem Verband können die Bauern ihre zusätzlichen Kosten nur teilweise weitergeben.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gehen erste Prognosen von geringeren Getreideerträgen aus als in den Vorjahren. Eine Ernte von 2,1 Millionen Tonnen wird erwartet. Das sind 12 Prozent oder 300.000 Tonnen weniger als der Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022. Die wichtigste Getreideart in Thüringen ist der Winterweizen mit einer Anbaufläche von 188.200 Hektar. In Thüringen wurden in diesem Jahr 342.600 Hektar mit Getreide angebaut, was 57 Prozent der Ackerfläche entspricht.

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