Ein Markt im Wandel
Der Markt für technische Konsumgüter hat im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatzrückgang von sieben Prozent auf rund 25 Milliarden Euro verzeichnet, so die neuesten Daten des Marktforschungsinstituts GfK. Dieser Rückgang ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter ein gesättigter Markt, steigende Energie- und Lebenshaltungskosten sowie eine geringe Bereitschaft der Verbraucher, neue Anschaffungen zu tätigen. Interessanterweise liegt der Umsatz immer noch fünf Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Kategorien im Fokus
Fast alle Produktkategorien waren von diesem Rückgang betroffen. IT-Produkte verzeichneten einen Rückgang von 12 Prozent, während Haushaltsgroßgeräte um 9 Prozent zurückgingen. Selbst die Telekommunikationsbranche, die im vergangenen Jahr noch gut abschnitt, erlebte einen Rückgang von 6 Prozent. Einzig der Bereich der Fotografie konnte ein Wachstum von sechs Prozent verzeichnen.
Nachhaltigkeit als Kaufargument
Laut GfK spielt neben Innovation auch die Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle bei der Kaufentscheidung der Verbraucher. So gaben 64 Prozent der Kühlschrankkäufer an, dass Nachhaltigkeit ein entscheidendes Kriterium für sie ist. Das 2021 neu eingeführte EU-Energieeffizienzlabel hat ebenfalls einen positiven Einfluss. Über die Hälfte aller in Deutschland verkauften Waschmaschinen im ersten Halbjahr 2023 hatten die Energieeffizienzklasse A. Darüber hinaus sind für die Konsumenten auch die Lebensdauer, Reparierbarkeit und Garantie der Produkte wichtige Faktoren.
Prognosen für die Zukunft
Das GfK Scenario Forecasting-Tool bietet verschiedene Entwicklungsszenarien für die kommenden Monate und Jahre. Unter neutralen Bedingungen wird für 2023 ein Marktrückgang von 3,4 Prozent und für 2024 eine Stabilisierung bei einem Minus von 0,2 Prozent erwartet. Bei positiven Voraussetzungen, wie einer schnellen Abflachung der Inflation und einer verbesserten Konsumentenstimmung, könnte der Markt 2023 um 2,7 Prozent schrumpfen und 2024 um 1,6 Prozent wachsen.
Schlussfolgerung
Die Daten zeigen, dass der Markt für technische Konsumgüter in einer Phase des Wandels steckt. Während die Verbraucher in den vergangenen Jahren vor allem auf Produktupgrades setzten, stehen nun Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Fokus. Dies könnte eine Chance für Hersteller sein, die in nachhaltige Technologien investieren und Produkte mit langer Lebensdauer und guter Reparierbarkeit anbieten. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird, aber eines ist klar: Die Verbraucher sind bereit, ihre Kaufgewohnheiten zu ändern, und die Industrie muss darauf reagieren.
