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Neue Studie: Prävention kann Herzinfarkte und Schlaganfälle halbieren

Berlin, 28. August 2023 – Eine aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass durch gezielte Präventionsmaßnahmen bis zu 50% aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermieden werden könnten. Dies würde nicht nur das Leid der Betroffenen verringern, sondern auch erhebliche Kosten einsparen.

Laut zwei internationalen Studien, die am vergangenen Wochenende veröffentlicht wurden, entstanden in der EU-27 im Jahr 2021 Kosten in Höhe von 282 Milliarden Euro durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dieser Betrag entspricht zwei Prozent des Bruttosozialprodukts der EU-27 und übersteigt das gesamte EU-Budget für Wissenschaft, Landwirtschaft, Infrastruktur und Energie.

Die Studien wurden während des Jahreskongresses der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam vorgestellt, dem weltweit größten Treffen von Experten auf diesem Gebiet. Parallel dazu wurde eine weltweite Studie von deutschen Fachleuten im “New England Journal of Medicine” publiziert.

Das Forscherteam des Global Cardiovascular Risk Consortium, unter der Leitung der Klinik für Kardiologie im Universitären Herz- und Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), identifizierte fünf Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen und Diabetes mellitus. Besonders hervorgehoben wurde der erhöhte Blutdruck als Hauptursache für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Die Datenanalyse basierte auf Informationen von 1,5 Millionen Menschen aus 34 Ländern. Etwa ein Drittel aller weltweiten Todesfälle ist auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Diese Krankheiten entwickeln sich oft über Jahre hinweg und führen zu Veränderungen der Gefäßwände, die schließlich zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen können.

“Die Ergebnisse unserer Studie sind eindeutig. Mehr als die Hälfte aller Herzinfarkte und Schlaganfälle könnten durch die Kontrolle und Behandlung dieser Risikofaktoren vermieden werden”, betonte Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums der Hamburger Universitätsklinik.

Die Studie zeigte auch regionale Unterschiede in der Häufigkeit dieser Risikofaktoren. Während Übergewicht in Lateinamerika am häufigsten vorkommt, sind Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte in Europa besonders verbreitet. Rauchen ist vor allem in Lateinamerika und Osteuropa ein Problem, während Diabetes mellitus in Nordafrika und im Nahen Osten häufiger auftritt.

Abschließend betonte Ramon Luengo Ferndadez von der Universität Oxford die wirtschaftlichen Auswirkungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die EU-27 und unterstrich die Notwendigkeit von Präventionsprogrammen, um einen erheblichen Teil dieser Erkrankungen zu verhindern.

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