Die chinesische Regierung plant, ausländische Unternehmen stärker in das Land zu locken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dies könnte für deutsche Firmen, deren Exporte nach China zuletzt gesunken sind, eine willkommene Gelegenheit sein.
Wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie
Die chinesische Wirtschaft hat sich noch nicht vollständig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Um die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen, will die chinesische Staatsführung nun eine Reihe von Maßnahmen ergreifen. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Öffnung des Marktes für ausländische Unternehmen.
“Türen weiter öffnen”
Liu Pengyu, Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington, erklärte, dass China den Marktzugang für ausländische Unternehmen erleichtern wolle. “China wird seine Türen noch weiter für die Welt öffnen”, so Liu. Dies kommt zu einer Zeit, in der das Interesse von US-Unternehmen an China nachgelassen hat. Laut Liu wollen jedoch die meisten der 70.000 US-Unternehmen, die derzeit in China tätig sind, im Land bleiben und arbeiten fast zu 90 Prozent profitabel.
Handelskonflikte und wirtschaftliche Herausforderungen
Die Handelsbeschränkungen mit den USA, insbesondere im Bereich der Halbleiter, belasten die chinesische Wirtschaft. Während die US-Wirtschaft bereits wieder auf Hochtouren läuft, kämpft China mit einer sinkenden Auslandsnachfrage, steigender Arbeitslosigkeit und einem schwächelnden Konsum. Auch die Immobilienkrise hat für Verunsicherung gesorgt.
Deutsche Wirtschaft und China
Für deutsche Unternehmen könnte die Öffnung des chinesischen Marktes eine positive Entwicklung sein. Laut Volker Treier, dem Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), ist die deutsche Wirtschaft stark von der chinesischen Konjunktur abhängig. “Die deutschen Exporte nach China sind im ersten Halbjahr 2023 um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen”, sagte Treier. Er fügte hinzu, dass fast eine Million Arbeitsplätze in Deutschland vom Export nach China abhängen.
Abhängigkeit in Schlüsselsektoren
Treier betonte auch die Abhängigkeit Deutschlands von chinesischen Importen in Schlüsselsektoren wie der Energiewende und der Digitalisierung. “In diesen Bereichen benötigt Deutschland Importe aus China, darunter Rohstoffe wie seltene Erden, Silizium oder Titan sowie weiterverarbeitete Rohstoffe wie Kobalt- oder Lithium-Produkte”, so Treier.
Fazit
Die Öffnung des chinesischen Marktes für ausländische Unternehmen könnte eine Chance für deutsche Firmen sein, die unter dem Konjunktureinbruch in China leiden. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA weiterentwickeln und welche Auswirkungen dies auf die globale Wirtschaft haben wird.
Die chinesische Initiative zur Öffnung des Marktes für ausländische Unternehmen könnte für deutsche Firmen eine willkommene Gelegenheit sein, ihre Präsenz in einem der weltweit wichtigsten Absatzmärkte zu stärken. Doch die geopolitischen Spannungen und die wirtschaftlichen Herausforderungen, die China derzeit erlebt, dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
