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Wolfsangriff im Landkreis Harburg: Über 20 Schafe fallen dem Raubtier zum Opfer

Im Landkreis Harburg, genauer gesagt im Egestorfer Ortsteil Döhle, kam es in der Nacht auf Sonntag zu einem tragischen Vorfall: Ein oder mehrere Wölfe griffen eine Schafherde an und töteten 16 Tiere direkt. Weitere sechs Schafe waren so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden mussten.

Ein Wolfsberater bestätigte den Vorfall gegenüber dem NDR in Niedersachsen. Trotz der Tatsache, dass die Weide durch Zäune gesichert war, gelang es dem Raubtier, diese Hürde zu überwinden und in die Herde einzudringen. Zeugen vor Ort beschrieben das Bild als erschütternd, mit einer regelrechten Schneise der Verwüstung und zahlreichen Tierkadavern, die über eine größere Fläche verstreut lagen.

Besonders beunruhigend ist, dass die betroffene Weide direkt an ein Wohngebiet angrenzt. Dies wirft Fragen zur Sicherheit der Anwohner und ihrer Haustiere auf, insbesondere wenn man bedenkt, dass Wölfe sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufhalten.

Eine Tierärztin aus Egestorf, die nach dem Angriff vor Ort war, äußerte sich besorgt über das Verhalten der Wölfe in der Region. Ihrer Aussage nach zeigen sich die Tiere immer häufiger tagsüber und wirken dabei von Menschen völlig unbeeindruckt. Dieses Verhalten ist alarmierend und deutet darauf hin, dass die Wölfe ihre natürliche Scheu vor Menschen verlieren.

Der jüngste Vorfall ist nicht der erste seiner Art. Erst vor wenigen Wochen wurden im Landkreis Stade bei einem ähnlichen Angriff 55 Schafe getötet oder so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden mussten. Die steigende Zahl solcher Vorfälle hat zu Forderungen nach einem regional differenzierten Bestandsmanagement geführt. Die Kreisjägerschaft und der Landrat des Landkreises Stade haben die Politik bereits aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um solche Angriffe in Zukunft zu verhindern.

Die Debatte um den Umgang mit Wölfen in Deutschland ist nicht neu. Während Naturschützer die Rückkehr des Wolfes als Erfolg für den Artenschutz feiern, sehen Landwirte und Tierhalter die Raubtiere als Bedrohung für ihre Tiere und ihr Lebensunterhalt. Der jüngste Vorfall im Landkreis Harburg unterstreicht die Notwendigkeit, einen Mittelweg zu finden, der sowohl den Schutz der Wölfe als auch die Sicherheit von Menschen und Nutztieren gewährleistet.

Es bleibt abzuwarten, wie die zuständigen Behörden auf diesen erneuten Vorfall reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftige Angriffe zu verhindern.

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