Die DRK-Krankenhäuser in den Orten Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen, Neuwied und Alzey im nördlichen Rheinland-Pfalz haben Anträge auf Insolvenz gestellt, wie das Deutsche Rote Kreuz bekanntgegeben hat.
Die betroffenen Krankenhäuser sollen sich in Eigenverwaltung sanieren. Die DRK-Trägergesellschaft Süd-West versichert, dass der Betrieb der Krankenhäuser ohne Unterbrechung weitergehen wird und die Mitarbeiter weiterhin ihre Gehälter erhalten werden.
Ursache für das Insolvenzverfahren ist die allgemein schwierige wirtschaftliche Lage, die das DRK mit gestiegenen Energiekosten belastet hat.
Die fünf genannten Standorte sind von der Insolvenz betroffen, während andere DRK-Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz nicht betroffen sind.
Bei diesem Insolvenzverfahren behält die Gesellschaft ihre Selbstverwaltung, jedoch wird ihr ein Experte vom zuständigen Amtsgericht zur Seite gestellt.
Gesundheitsminister Clemens Hoch betont die Priorität der medizinischen Versorgung
Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) erklärt, dass das DRK trotz dieser Situation die medizinische Versorgung in allen Häusern gemäß dem Landeskrankenhausplan weiterhin sicherstellen wird. Dies sei von höchster Bedeutung, um die Gesundheitsversorgung der Regionen zu gewährleisten. Hoch bedauert jedoch die Situation der DRK-Kliniken und verdeutlicht die Dramatik der Unterfinanzierung durch Bund und Kostenträger.
ver.di äußert sich besorgt
Die Gewerkschaft ver.di äußert ihre Besorgnis über die gefährdete Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz. Mehr als 1.000 Planbetten seien von der Insolvenz betroffen. Die geplante Krankenhausreform werde die Situation weiter verschärfen. ver.di fordert finanzielle Unterstützung für die betroffenen Krankenhäuser und appelliert an das Land, nicht tatenlos zuzusehen.
Seit 2020 haben nach Angaben von ver.di bereits acht Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz geschlossen.
