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Wissenschaftlicher Durchbruch: Chinesische Forscher erschaffen weltweit ersten chimären Affen

In China haben Wissenschaftler einen bedeutenden Fortschritt erzielt, indem sie einen Affen mit zwei unterschiedlichen DNA-Sätzen geschaffen haben. Das Neugeborene wies grün leuchtende Augen und Fingerspitzen auf, was auf die erfolgreiche Integration genetisch unterschiedlicher Zellen hinweist.

Der Begriff “Chimäre” stammt aus der griechischen Mythologie und wird in der Medizin verwendet, um Organismen zu beschreiben, die aus genetisch unterschiedlichen Zellen bestehen, aber dennoch als einheitliches Individuum gelten. Diese bahnbrechende Entwicklung könnte die medizinische Forschung und den Schutz gefährdeter Arten voranbringen.

Laut einem Bericht des Fachmagazins “Cell” haben die Forscher einen Javaneraffen geschaffen, dessen Embryo in einer frühen Entwicklungsphase mit Stammzellen eines anderen Affen derselben Art implantiert wurde. Die Affenmutter brachte schließlich das Tier zur Welt, das nach zehn Tagen leider eingeschläfert werden musste.

Einblick in die Welt der Chimären

Die weltweit erste lebendgeborene Primaten-Chimäre, geschaffen mit Stammzellen, könnte wichtige Erkenntnisse für die Forschung liefern. Die Forscher manipulierten die Gene des Affen mit einem grün fluoreszierenden Protein, um festzustellen, welche Gewebe aus den implantierten Stammzellen stammten. Das Ergebnis war faszinierend: Die Augen und Pfoten des Primaten leuchteten grün, wie auf den veröffentlichten Fotos zu sehen ist.

Professor Stefan Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin am Uni-Klinikum Münster, bezeichnete den Erfolg als grundlegenden wissenschaftlichen Durchbruch. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Nachkommen ungesund waren und nur wenige Tage überleben konnten. Dies unterstreicht die Bedenken hinsichtlich der Anwendung von Chimären in Bezug auf die Gesundheit der Nachkommen.

Ethik und Anwendungsbeschränkungen

Die Forschung im Bereich der Chimären ist nicht nur aus ethischen Gründen umstritten, sondern auch aufgrund der Herausforderungen bei der Gesundheit der Nachkommen. Während Chimären-Mäuse bereits in den 1960er-Jahren geschaffen wurden und in der biomedizinischen Forschung Anwendung finden, bleibt der Einsatz von Chimären in Bezug auf menschliche Zellen äußerst kontrovers.

In der Vergangenheit gab es Versuche, menschliche Zellen in Tiere zu integrieren, was zu erheblicher Kritik führte. Dies schließt Versuche ein, Maus-Embryonen mit humanen Zellen zu erzeugen. Im Jahr 2021 wurde sogar von der erfolgreichen Schaffung chimärer Mensch-Affe-Embryonen berichtet.

Zukunftsperspektiven und Kontroversen

Im September des gleichen Jahres züchteten Forscher Nieren in Schweine-Embryonen, die hauptsächlich aus menschlichen Zellen bestanden. Die Hoffnung besteht darin, dass solche Chimären in Zukunft dazu beitragen könnten, den Bedarf an Organtransplantationen zu decken.

Trotz der vielversprechenden Perspektiven wirft die Schaffung von Chimären weiterhin ethische Fragen und Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes auf. Wissenschaftler und Ethikkommissionen müssen gemeinsam sicherstellen, dass diese Forschung verantwortungsbewusst und im Einklang mit ethischen Standards durchgeführt wird.

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